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NextGenerationEU
  • Presseartikel
  • 25. Oktober 2024
  • Generaldirektion Kommunikation
  • Lesedauer: 4 Min

Digitalisierung für alle: Wie Lettlands Schulen die digitale Kluft überwinden wollen

Wie alle EU-Länder steht auch Lettland vor Herausforderungen in einer zunehmend digitalen Welt. Daher stellt das Land fast ein Viertel seiner Mittel aus dem Programm NextGenerationEU für die Förderung des digitalen Wandels bereit. Eines der größten Probleme in Lettland ist die besorgniserregende digitale Kluft. Hier soll eine landesweite Initiative Abhilfe schaffen, mit der 35 000 Laptops an weiterführende Schulen verteilt werden. 

Das Projekt soll den oft fehlenden Zugang zu Lernangeboten durch Technologie erleichtern – ein Problem, das einige Bürgerinnen und Bürger (unter anderem aus sozioökonomischen Gründen) besonders stark betrifft. Von der Initiative profitiert zum Beispiel das staatliche Gymnasium Jelgava, das älteste seiner Art in Lettland: 274 Laptops wurden bereits an Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte verteilt. Das Schulpersonal nahm das Projekt rundum positiv auf. 

Zaiga Atelbauere (ZA), Lehrerin für Englisch und Unternehmensführung, und Nadīna Anija Poga (NAP), Lehrerin für Informatik, Design und Technologie, haben ihre Gedanken dazu mit uns geteilt. 

Hat das Projekt bisher viel im Gymnasium Jelgava bewegt? 

ZA: Ich glaube schon. Unsere Schule ist stolz darauf, in Sachen Methoden und Technologien praxisnah zu sein und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler auszubauen, um sie auf das Leben und den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Digitalisierung ist dabei ganz entscheidend, aber nicht alle Gesellschaftsgruppen haben hier die gleichen Möglichkeiten. Wir möchten weitestgehend gleiche Bedingungen schaffen, damit alle hochwertige und aktuelle Technologien nutzen können. Durch solche Initiativen wird das möglich gemacht.  

NAP: Es hatte enorme Auswirkungen darauf, wie unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten und lernen. Die Laptops werden in verschiedenen Fächern eingesetzt, zum Beispiel im Englisch- oder Naturwissenschafts-Unterricht. Die Lehrkräfte haben die Computer in ihre Lehrpläne integriert. Wenn sie die Geräte im Unterricht nutzen wollen, können sie den Zugang (für sich selbst oder für die Schülerinnen und Schüler) beantragen und damit Aufgaben zuweisen oder digital mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten. 

„Wir möchten weitestgehend gleiche Bedingungen schaffen … Durch solche Initiativen wird das möglich gemacht.“ 

– Zaiga Atelbauere, Lehrerin am Gymnasium Jelgava

Was sind die größten Pluspunkte des Projekts? 

ZA: Ich glaube, wir sind alle effizienter geworden und drucken viel weniger als früher. Es ist interessant zu beobachten, welche digitalen Fähigkeiten sich die Schülerinnen und Schüler fast mühelos aneignen. Dank der Computer können sie sowohl selbstständig als auch gemeinsam arbeiten und sich untereinander austauschen, ohne den Unterricht zu stören. Außerdem können wir im Unterricht viel mehr bearbeiten und so übermäßige Hausaufgaben vermeiden. Alle Schülerinnen und Schüler arbeiten mit den gleichen Mitteln an den Unterrichtsthemen, wobei sie eine Lehrkraft vor Ort bei Bedarf unterstützt. 

NAP: Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Kompetenzen, die sie in verschiedenen Fächern anwenden können. Im Informatikunterricht haben sie zum Beispiel ihre Excel-Kenntnisse verbessert, was ihnen bei Forschungsprojekten geholfen hat – vor allem bei Berechnungen oder beim Präsentieren von Daten. Auch für Gruppenarbeiten war das Projekt sehr nützlich, da die Zusammenarbeit nun viel besser funktioniert. Früher haben sie auf ihren Handys nach Informationen gesucht und wurden oft durch Benachrichtigungen abgelenkt. Die Laptops sind bequemer und die Konzentration wird nicht durch Nachrichten gestört. 

„Die Digitalisierung ist ein Spiegel unserer heutigen Welt und damit für Schulen und künftige Lernerfolge unerlässlich.“ 

– Nadīna Anija Poga, Lehrerin am Gymnasium Jelgava

Sind Initiativen wie diese zukunftsweisend? 

ZA: Ganz sicher. Die digitalen Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler heute erwerben, können sie auf ihrem weiteren Lebensweg nutzen. Das muss von den Schulen unterstützt werden. Digitale Fähigkeiten sind heute für die gesellschaftliche Teilhabe unerlässlich. In Zukunft wird sich dieser Trend noch weiter verstärken. Es ist wichtig, dass eine solche Initiative auf nationaler Ebene umgesetzt wird. Sowohl geografisch als auch sozial kann damit ein großer Ausgleich geschaffen werden. 

NAP: Ich stimme zu. Die Digitalisierung ist ein Spiegel unserer heutigen Welt und damit für Schulen und künftige Lernerfolge unerlässlich. Dieses Projekt hat den Schulen und Lehrkräften in Lettland die wichtige Möglichkeit gegeben, digitale Abläufe in ihren Lehrplan zu integrieren. Allerdings wird sein Erfolg letztlich davon abhängen, wie wirksam die Lehrkräfte es umsetzen können. Die Ausstattung der Schulen mit Geräten ist nur der Anfang. 

Laptops an Schulen in ganz Lettland zu verteilen, ist eine von vielen aus NextGenerationEU-Mitteln finanzierten Digitalisierungsinitiativen. Die Bemühungen um eine Digitalisierung mit Chancengleichheit sind die Grundlage für viele Projekte des Landes zur Modernisierung der technologischen Infrastruktur und zur Weiterbildung der Bevölkerung. Auch die öffentliche Verwaltung, KMU und Programme für die Internetanbindung erhalten umfangreiche Zuschüsse. Lettland will seine Bürgerinnen und Bürger mit diesen enthusiastischen Vorhaben im Namen des digitalen Wandels schon heute auf eine immer digitalere Zukunft vorbereiten. 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
25. Oktober 2024
Autor
Generaldirektion Kommunikation
Location
  • Lettland